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Kedu! – „Hallo“ in der Sprache des Volkes der Igbo in Nigeria. Die offizielle Amtssprache in Nigeria ist Englisch. Daneben werden dort von der Bevölkerung vor allem die drei Hauptsprachen Hausa, Yoruba und eben Igbo gesprochen. Letztere ist im Land Nigeria die am häufigsten gesprochene Sprache, natürlich neben Englisch. Etwa 18 Millionen Menschen sprechen sie, vor allem im Südosten Nigerias. Darüber hinaus wird die Sprache auch in Äquatorialguinea, Gabun und Kamerun gesprochen.

Igbo – sprachliche Besonderheiten

Igbo gehört zu den Niger-Kongo-Sprachen und bildet dort den Sprachzweig der igboiden Sprachen. Es gibt nicht viel Literatur in dieser Sprache, denn sie ist vielmehr eine Verkehrs- und Kommunikationssprache, genutzt für Verhandlungen, zum Handeln und Tauschen sowie zum gegenseitigen Austausch von Informationen. Schreiben und Lesen finden eher selten in dieser Sprachart statt.

Die Sprachfamilie stellt eine sogenannte Tonsprache dar. Das bedeutet, dass zu jedem Wort ein bestimmter Ton gehört. Verschiedene Tonhöhen oder Tonverläufe der Wortsilben geben demselben Wort eine komplett andere Bedeutung. Charakteristisch für Igbo sind ein hoher und ein tiefer Ton.

Der Dialekt verwendet das pannigerianische Alphabet, das neben dem lateinischen Alphabet weitere Sonderzeichen integriert, um sprachtypische Laute wiederzugeben. Beispielsweise gibt es einige Buchstaben mit einem Punkt darunter, einen Buchstaben K mit einem Häkchen oder ein C, das „falsch“ herumsteht.

Igbo – keine Schriftsprache

Da Igbo keine Schriftsprache ist und es kaum geschriebene Bücher in dieser Sprache gibt, sind auch kaum Übersetzungen in andere Sprachen vorhanden. Auch die Anzahl möglicher Übersetzerinnen und Übersetzer ist sehr überschaubar.

Im Jahr 1777 wurde das erste Buch geschrieben, von dem bekannt ist, dass es Wörter in dieser Volkssprache enthält. Es ist ein Buch des deutschen Missionars Oldendorp über die Missionsgeschichte der evangelischen Brüder auf drei karibischen Inseln. Ein weiteres sehr frühes Buch über Igbo überhaupt, aus dem Jahr 1789, ist das Buch eines ehemaligen Sklaven, Olaudah Equiano. Sein Buch enthält viele Igbo-Wörter und gibt einen Einblick in das Leben des Igbo-Volkes, seinen Bräuchen und Traditionen.

Igbo – lange Tradition

Das Volk der Igbo ist eine der größten ethnischen Gruppen in Afrika und eine von alten Traditionen geprägte Volksgruppe. Auf dem Land bestreiten Igbo oftmals ihren Lebensunterhalt als Bauern, Handwerker und Händler. Die wichtigste Kulturpflanze der Volksgruppe ist die Yamswurzel, eine Süßkartoffel, die als Grundnahrungsmittel dient. Ihr zu Ehren wird jährlich ein großes Fest abgehalten, um ihre Ernte zu feiern. Weitere Grundnahrungsmittel des Volkes sind Maniok, ein Wolfsmilchgewächs, und Taro, auch Wasserbrotwurzel genannt.

Die meisten Igbo sind heute Christen. In der Kultur der Igbo werden aber auch Ahnen verehrt und Ahnenkult mit den verstorbenen Vorfahren betrieben. Im Diesseits werden die Ältesten sehr respektvoll behandelt. Die Menschen vertrauen auf ihre Weisheit und Entscheidungen der Ältesten werden nicht hinterfragt. Aufgrund dieses Umstands ist es auch stets der Älteste der Familie, der den Familienclan führt. Dies kann gleichermaßen ein Mann oder eine Frau sein. Ganzen Dörfern wiederum steht ein Rat der Ältesten vor, der wichtige Regelungen beschließt und Probleme gemeinsam diskutiert. Auch im Ältestenrat der Igbo sind sowohl Männer als auch Frauen vertreten.