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Kurdisch – die Sprache aus dem Land der Morgenröte

Die kurdische Sprache zählt zu den indogermanischen Sprachen. Sie ist in der Türkei, in Syrien, im Libanon, in Armenien und in Iran und Irak geläufig. Es wird geschätzt, dass weltweit annähernd dreißig Millionen Menschen das Kurdische sprechen. Im Irak und in der Autonomen Region von Kurdistan ist die kurdische Sprache heute die offizielle Amtssprache. Im Iran und in Armenien gilt das Kurdische als anerkannte Sprache von nationalen Minderheiten. Durch die Migration von Kurden infolge politischer Repressalien in ihren Heimatländern wurde die kurdische Sprache weltweit sehr verbreitet. So gibt es beispielsweise auch in der Bundesrepublik Deutschland zahlreiche Kurden.

Kurdisch – Kurmandschi, Sorani und Badini

Am weitesten verbreitet ist der Nordkurdische Dialekt, das Kurmandschi. Fast zehn Millionen Menschen sprechen Kurmandschi, auch Einwohner Russlands und Armeniens. Das Kurmandschi benutzt seit der Zeit des Zweiten Weltkrieges ein kurdisch-lateinisches Alphabet für seine Schriftsprache. Es weist auch türkische und arabische Lehnwörter in seinem Wortschatz auf. Kurmandschi lässt sich in mehr als ein Dutzend Unterdialekte unterteilen. Zentralkurdisch oder Sorani sprechen etwa zehn Millionen Menschen in Kurdistan und im West-Iran. Um sich schriftlich auszudrücken, verwenden diese Menschen eine spezielle Schrift, die sich aus arabischen Buchstaben und persischen Sonderzeichen zusammensetzt. Auch das Sorani verfügt über elf eigenständige Mundarten. Das Südkurdische ist der älteste Dialekt der kurdischen Mundarten. Etwa vier Millionen Menschen im West-Iran, im Osten des Nordiraks und in den Iurischen Gebieten sprechen das von der persischen Sprache sehr stark beeinflusste Südkurdische. Das durch zahlreiche Eigentümlichkeiten und Besonderheiten geprägte Südkurdische kennt lediglich zwei Mundarten. Die Geschichte der kurdischen Sprache ist wenig bekannt. Dies gilt besonders für die vorislamische Zeit. Erste Aufzeichnungen in der kurdischen Sprache sind für das frühe Mittelalter nachweisbar. Während des Hochmittelalters entwickelte sich das Kurdische zu einer literarischen Sprache, in der zahlreiche Dichtungen berühmter Poeten verfasst wurden. Auch deshalb sind Übersetzungen aus dem Kurdischen und ins Kurdische keine Seltenheit bei uns. Um Ihnen mit unseren Übersetzungen unsere bekannte Qualität garantieren zu können, beschäftigen wir ausschließlich muttersprachliche Übersetzerinnen und Übersetzer. So wird Ihr Text punktgenau und unter Berücksichtigung der sprachlichen Besonderheiten übersetzt.

Kurdisch – schwierige Ausgangsbedingungen

Mit Beginn des letzten Jahrhunderts unternahmen zahlreiche Regierungen, in deren Territorien es kurdische Minderheiten gab, den Versuch, diesen Bevölkerungsgruppen ihre Muttersprache ganz zu nehmen, um sie auf diese Weise in ihre Staatsgebilde zu integrieren. Dies führte, unter anderem in der Türkei, zu Repressalien und bewirkte, dass viele von ihnen ihre Muttersprache ganz verloren. Teilweise war es verboten, in kurdischer Sprache zu publizieren, Reden auf Kurdisch im Parlament zu halten oder die kurdische Sprache offiziell zu unterrichten. In Syrien dürfen bis heute kurdische Texte nicht publiziert werden. In der Schriftsprache der Kurden existieren heute drei Schriftsysteme. Dies rührt daher, dass die Kurden die jeweils in ihrem Siedlungsgebiet dominante Schrift genutzt haben. So schreiben Kurden heute in nordkurdischer, kyrillischer und in zentralkurdischer Schrift.