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Mandarin – Basis für die chinesische Hochsprache

Mandarin war die Grundlage für die Normierung der chinesischen Sprache und Schrift, die auf Anregung der Regierungen von China und Taiwan erfolgte, und ist damit Basis für die chinesische Standardsprache heute. Das gesprochene Mandarin basiert auf der regionaltypischen Aussprache des Dialekts in Peking.

Mandarin – Geschichte

Geschichtlich hat Mandarin seine Wurzeln in der Sprache der Han-Dynastie, dem Ursprung aller chinesischen Dialekte. Jedoch fungierten die Sprachen der jeweiligen Hauptstädte der Regionen Chinas als überregionale Sprachen. Seinerzeit benutzten nur die reisenden Beamten, Händler und Gelehrten die chinesische Hochsprache. Erst während der Ming- und Qing-Dynastie tauchte dann der Begriff Mandarin für die Bezeichnung der Hochsprache der Beamten auf. Der Begriff „Mandarin“ selbst ist allerdings malaiisch-portugiesischen Ursprungs und war die im Westen verwendete Bezeichnung für hohe kaiserliche Beamte in China. Da in dieser Periode die Hauptstadt des Reiches nach Peking verlagert wurde, war es erklärlich, weshalb der dort gesprochene Peking-Dialekt zur allgemeinen Hochsprache des Reiches wurde. Nach den Opium-Kriegen und dem verlorenen Krieg gegen das benachbarte Japan, wurden gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts in China Stimmen für eine gemeinsame Nationalsprache laut, um die Nation zu einen und zu stärken. Nach dem Sturz der Regierung des chinesischen Kaisers einigte sich ein Gremium chinesischer Linguisten darauf, Mandarin als allgemeine chinesische Hochsprache zu etablieren. Nach der Entmachtung des kaiserlichen Hofes wurden diese Bemühungen fortgesetzt und vertieft. Zwar wurde die Sprachenvielfalt im Lande auch weiterhin gefördert, aber das Beherrschen der Hochsprache Mandarin in Wort und Schrift wurde zur nationalen Pflichtübung aller Chinesen deklariert.

Mandarin – Eigenheiten

Das Hochchinesische, vor allem im angelsächsischen Raum auch gerne als Mandarin bezeichnet, ist wie alle chinesischen Dialekte eine Tonsprache. Die Silbe kann demnach vier Töne oder aber auch gar keinen haben, also tonlos gesprochen werden. Mit weniger als fünfhundert Silben ist das Hochchinesische ein relativ überschaubarer Dialekt. Das Hochchinesische ist jedoch durch zahlreiche Entlehnungen, insbesondere aus dem Japanischen, charakterisiert. Ebenso existieren lateinische, italienische, mongolische, englische und regional-dialektale Entlehnungen im Mandarin.

Mandarin – Gegenwart

Trotz der Vielfalt der Sprachen und Dialekte hat sich die auf Mandarin basierende chinesische Standardsprache heute in der Volksrepublik als allgemeine Arbeits-, Führungs- und Kommunikationssprache durchgesetzt. In einigen Regionen Südchinas wird diese Standardsprache wie eine Fremdsprache in der Schule von Anfang erlernt, sodass sie auch dort überall verbreitet und zumindest als Zweitsprache gesprochen wird. In den chinesischen Medien findet fast ausschließlich die chinesische Hochsprache Verwendung. Lediglich die auf Taiwan verbreitete Variante erfährt eine gewisse Sonderstellung und wird aus politischen und wirtschaftlichen Gründen auch zum Teil in den Medien geduldet. Dennoch bleibt der Rang der aus Mandarin entwickelten Hochsprache als die offizielle Staats- und Standardsprache der Chinesen unangefochten. Es wird heute von vielen Chinesen aus rein praktischen Erwägungen gelernt, weil es eine Möglichkeit darstellt, um sich mit Landsleuten aus weit entfernten Regionen zu verständigen, obwohl der Alltag in vielen Teilen Chinas regional sehr unterschiedlich sein kann. Unsere Übersetzerinnen und Übersetzer beherrschen die chinesische Standardsprache perfekt und übersetzen Ihre Texte schnell und punktgenau – natürlich auch ISO-konform gemäß EN ISO 17100, sodass Sie sich jederzeit auf die Qualität der gelieferten Übersetzung verlassen können.