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Slowakisch – eine westslawische Sprache

Die slowakische Sprache wird weltweit von über 6,5 Millionen Menschen gesprochen. Knapp 1,5 Millionen Menschen davon sind Auswanderer, ein Großteil davon lebt in Nordamerika. Slowakisch gehört zur indogermanischen Sprachfamilie, wo sie zusammen mit Tschechisch, Polnisch, Sorbisch und Kaschubisch zum Stammbaum der westslawischen Sprachen untergeordnet wird. Slowakisch ist sowohl in der Slowakei als auch innerhalb der EU eine Amtssprache. In der autonomen serbischen Provinz Vojvodina gehört Slowakisch zudem ebenfalls zu den anerkannten Amtssprachen, da der Anteil slowakisch-stämmiger Menschen vergleichsweise hoch ist.

Slowakisch – Unterschiede zur tschechischen Sprache

Geschichtlich bedingt ist die slowakische Sprache eng an die tschechische Sprache gekoppelt. Dank der gemeinsamen Historie von 1918 bis 1992 in der Tschechoslowakei, ist das Verständnis zwischen den beiden Völkern immer noch gegeben. Es werden sowohl offizielle Amtsunterlagen in der jeweils anderen Sprache akzeptiert, als auch TV-Sendungen ohne Untertitel in dem benachbarten Land ausgestrahlt. Seit der Trennung der beiden Staaten sind aber speziell junge Leute nicht mehr in dem Umfang mit der jeweils anderen Sprache vertraut. Denn beide Sprachen sind zwar miteinander verwandt, haben aber gerade in Sachen Aussprache, Betonung und im Lautsystem eklatante Unterschiede. In der slowakischen Sprache gibt es beispielsweise Laute, die ihm Tschechischen nicht vorkommen. Der Wortschatz der beiden Sprachen ist aber weiterhin fast identisch.
Trotz aller Ähnlichkeiten sollten für Slowakisch-Übersetzungen ausschließlich Übersetzerinnen und Übersetzer eingesetzt werden, deren Muttersprache auch Slowakisch ist. Beim Übersetzen ist dies generell wichtig und macht den Unterschied.

Slowakisch – Dialekte

Seit der Trennung der beiden Staaten ist aber eine ausgeprägte Bildung von teils sehr unterschiedlichen Dialekten in der Slowakei zu beobachten, welche sich immer weiter von der tschechischen Sprache abgrenzen und Fremdwörter in den Wortschatz implementieren (auch eine Anzahl von ungarischen Wörtern). Die genannten Dialekte lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen. Die westslowakischen und mittelslowakischen Dialekte sind stark mit der tschechischen Sprache vernetzt, was sich in Aussprache und Wortschatz deutlich widerspiegelt. Der ostslowakische Dialekt hingegen hebt sich ein wenig von den anderen beiden Dialektgruppen ab. Im Gegensatz zu den west- und mittelslowakischen Dialekten, sind im ostslowakischen Dialekt mehr Einflüsse des Polnischen und Russischen zu spüren.

Slowakisch – geschichtlicher Ursprung

Geschichtlich liegen die Ursprünge des Slowakischen im zehnten Jahrhundert. Nach dem Niedergang des Großmährischen Reiches entwickelten sich erste Dialekte aus der Bevölkerung, deren Strömungen sich auch während der Zugehörigkeit der Slowakei im Königreich Ungarn beobachten ließen. Versuche, während des 13. und 14. Jahrhunderts eine einheitliche slowakische Schriftsprache einzuführen, scheiterten allerdings. Aus diesem Grund setzte man das Tschechische ein, da es sich bei der tschechischen Sprache bereits um eine etablierte Literatursprache handelte, die mit slowakischen Einflüssen über die Jahre erneuert worden ist. Erst 1787 wurde die erste slowakische Schriftsprache von Anton Bernolák auf Grundlage des westslowakischen Dialektes festgelegt, bevor Ľudovít Štúr die heute bekannte slowakische Schriftsprache in den 1840er Jahren in Anlehnung an einen mittelslowakischen Dialekt verfasste.